Rückblick Ferienpass 2023

Future Skills
Programmierung
Schüler
Eltern

Spass in den Sommerferien

Auch in diesem Jahr durften Kinder aus der Region Sursee im Alter von 7 bis 12 Jahren am Ferienpass teilnehmen. Dieses Freizeitangebot umfasst knapp 60 Ateliers aus unterschiedlichsten Bereichen. Beispielsweise Breakdance, Töpfern, Einrad oder ein Besuch im Paraplegikerzentrum in Nottwil. Mit digitaldots war es erstmals auch möglich sich mit der Spieleprogrammierung auseinanderzusetzen. Wir freuten uns riesig, dass das Angebot bei den Kids sehr gut ankam und restlos alle Plätze schnell gebucht waren.

Am 14. und 21.7.23 um 8 Uhr erwarteten uns jeweils zehn motivierte Jungs und Mädchen im Metro, dem Ausgangspunkt für alle Ateliers. Zu Fuss ging es zu unseren Räumlichkeiten, eine gute Gelegenheit um gleich zu spüren wie die Kinder vor Ideen sprudelten. Zahlreiche fantasievolle Dinge, die unbedingt ins Spiel rein sollten. Die jüngste Teilnehmerin war 7 und hatte erst wenige Berührungspunkte mit Computern, die Ältesten waren 11 und den Umgang mit Technik schon etwas gewohnt. Die meisten vom Gamen mit der eigenen Spielekonsole, vereinzelt hatte man aber auch schon Berührungspunkte mit der Programmierung aus der Schule. Speziell die Schule Oberkirch scheint hier etwas digitaler unterwegs zu sein, einige hatten schon mal mit dem Roboter Thymio erste Erfahrungen gesammelt. Unter dem Strich aber ein perfekter Mix für unser Atelier, sowohl vom Alter als auch vom Geschlecht oder den Vorkenntnissen.

Kennenlern-Netz

Der Start erfolgte mit einem Spiel. Wir spinnten gemeinsam ein Netz aus wissenswerten Informationen von allen Teilnehmerinnen und Teilnehmern. Das Netz war sinnbildlich für unser Logo und hat die Wichtigkeit von Teamwork symbolisiert. Nur gemeinsam konnte man was Netz wieder sauber auflösen. So wussten rasch alle voneinander Bescheid, man entdeckte allerlei Gemeinsamkeiten und entstanden interessante Gespräche sowie eine gute Gruppendynamik.

Durchdachtes Drehbuch

Auf Grund der knappen Zeit schlugen wir vor heute den Spieleklassiker "Dotman/Pacman" anzupacken. Ein Spiel wo es darum geht mit seiner hungrigen Figur zielstrebig durch ein Labyrinth ins Ziel zu gelangen. Auf dem Weg soll man sich mit möglichst viel Futter vollstopfen und sich dabei auf keinen Fall vom herumschwirrenden Geist fangen lassen.

Damit sich die Kinder möglichst nachhaltig an die Vorgehensweise erinnern können, starteten wir bewusst ohne Vorlage auf der grünen Wiese und bauten das Spiel Schritt für Schritt neu auf. Da aber bekanntlich in der Erwachsenenwelt die meisten IT-Projekte scheitern weil man nicht fertig wird und sich an den vielen Anforderungen verzettelt, haben wir gemeinsam eine Story Map erarbeitet. Eine Story Map ist eine Art Drehbuch, die alle Figuren und notwendigen Logiken sichtbar macht. Dabei sprudelte die Kreativität der Kids wieder und man wollte nebst den klassischen Features wie Gehen, Fressen, etc. auch sofort "Superskills" umsetzen, den Dotman optisch umgestalten, spektakuläre Tonkulissen hinterlegen, einen Multiplayer einfügen, unterschiedliche Levels und und und. Wir merkten als Team schnell, eine Priorisierung muss her. Die Story Map war das perfekte Werkzeug dafür. Wir gruppierten die Anforderungen anhand ihrer Wichtigkeit und nutzen Post-It's an der Wand um die bestmögliche Reihenfolge abzubilden. So sahen wir einerseits sofort was als nächstes umgesetzt werden soll und andererseits hatten umgehend erste Erfolge.

Programmierung

Es war schön anzusehen, wie sich die Kinder ohne Berührungsängste auf die Programmieroberfläche stürzten. In 2er oder 3er Teams lernten wir gemeinsam die Blockprogrammierung kennen, wie man neue Figuren einfügt oder bearbeiten konnte und schlussendlich auch wie man die vorher im Drehbuch definierten Logiken umsetzt. Ganz nebenbei lernten die Kids erste Programmierprinzipien wie Schleifen, Bedingungen oder Variablen kennen. Notabene die gleichen Prinzipien, die auch bei "grossen" Programmiersprachen in gleicher Form zur Anwendung kommen.

Immer abwechselnd wurden in der Gruppe neue Features hinzugefügt, dann sofort getestet ob sich die ausgedachte Lösung effektiv auch so funktioniert wie man sich das ausgemalt hat. Ab und zu klappte es nicht wie gewünscht, aber im Team fand man am Ende immer eine Lösung. Und so setzten sich die Einzelteile immer mehr zu einem lauffähigen Spiel zusammen. Jeder funktionierende Schritt wurde als Erfolg gefeiert und man wollte sofort das nächste Feature anpacken. Die Begeisterung der Kids wurde immer grösser und damit gleichzeitig auch unsere Freude.

Spiel

Auch wenn wir die Kids am Ende kaum noch vom Programmieren losbringen konnten, wollten wir zum Abschluss noch gemeinsam am fertigen Spiel eine Runde "Zocken". Wer schafft die meisten Punkte? Es wurde laut im Raum. Tipps wie man dem Geist am elegantesten ausweichen kann, machten die Runde. Aber am Ende war es eigentlich nicht wichtig wer nun gewonnen hat. Gewinner waren alle, den die Kinder hatten Spass und haben sich mit grossem Eifer für ihre eigene Zukunft und ihre "Future Skills" eingesetzt.

Fazit

Für uns waren die beiden Kurstage echte Highlights. Wir lernten viele engagierte Jungs und Mädchen kennen und waren teilweise erstaunt wie zielgerichtet und gut ihre Fragen bereits waren. Der Programmiernachwuchs in der Region Sursee scheint gesichert. Was uns speziell freute ist, dass viele direkt im Aschluss zuhause an ihrem Spiel weitermachen wollten. Kein Problem, der Spielstand und eine Anleitung kam sie in Form einer (nicht ganz ernstgemeinten) echten 3.5 Zoll Diskette mit auf den Weg. Die meisten fanden dann zuhause zwar kein passendes Laufwerk dafür, aber zum Glück gibt's noch den Datenaustausch via Mail ;-)

Hier ein paar Einblicke in die zwei Digitaldots Kurstage.